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Es reicht schon lange!

Es reicht schon lange!

Stellungnahme zu den antisemitischen Schmähungen gegen den FCK-Profi Itay Shechter

Wie mittlerweile bekannt wurde, kam es am 26.02.2012 beim Training im Fritz-Walter-Stadion nach der peinlichen Niederlage in Mainz und vor der Aussprache zwischen Mannschaft und Fans zu „rechtsradikalen Gesten und antisemitischen Beleidigungen gegen den israelischen FCK-Profi Itay Shechter“ (Spiegel Online, 27.02.2012).

Als aktiver FCK-Fanclub empfinden wir das Zeigen des Hitlergrußes und Rufe wie „Ihr Drecksjuden“ gegenüber Teilen unserer Mannschaft – insbesondere gegenüber dunkelhäutigen und einem israelischen Spieler jüdischen Glaubens – keinesfalls als Lappalie eines Einzeltäters, welche auch noch mit eventuell überschäumenden Emotionen zu rechtfertigen sei. Im Gegenteil!

Es ist für uns eine Schande für den Verein und seine Fans. Und wir als Fans müssen alles tun, dass so etwas nie wieder vorkommt!

Dafür halten wir es für unausweichlich, die antisemitischen und den Nationalsozialismus-verherrlichenden Beleidigungen und Gesten völlig unabhängig von den miserablen Leistungen der letzten Wochen zu betrachten. Ein solches Verhalten kann man mit nichts rechtfertigen. Es wäre fatal, Antisemitismus und Rassismus mit sportlichem Misserfolg abwickeln oder erklären zu wollen.

Gerade im Alltag, für einen Fußballfan also in der Kurve seines Vereins, gilt es immer wieder, bei rassistischen und antisemitischen Ausfällen nicht wegzuhören, sondern sich aktiv zu Wort zu melden! Deshalb sehen wir den Handlungsbedarf nicht nur bei den Verantwortlichen im Verein, sondern auch bei uns selbst – also den aktiven Fans. Wir müssen anfangen, solche Vorfälle zu benennen und zu reflektieren. Letztendlich müssen wir als Fans deutlich machen, dass Antisemitismus und Rassismus in unserer Kurve keinen Platz haben!

Gegenüber den Spielern, in diesem Fall insbesondere Itay Shechter, bleibt uns nichts anderes übrig, als uns beschämt zu entschuldigen und deutlich zu machen, dass die Mehrheit der Fans für eine offene Gesellschaft steht, in der Rassismus und Antisemitismus nichts zu suchen haben – und zwar unabhängig von sportlichem Erfolg oder Misserfolg!

BB97/06: Immer rot-weiß – NIEMALS braun!

Es reicht schon lange!

Auch in unserem Namen: Emotionen ja, Rassismus nein! (Entschuldigung der Fanvertretung Kaiserslautern)
Pressemitteilung des 1. FC Kaiserslautern: Rassismus hat beim FCK keinen Platz

Foto mit freundlicher Genehmigung von Der Betze Brennt.

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