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Unsere Spielstärke speist sich aus Rieslingschorle, Saumagen, Fußball und Wahnsinn

anlässlich der 8. ausgabe von „siege statt hiebe“ kann man getrost von einer institution reden und sobald die veranstaltung terminiert ist, gibt es auch keine alternativen: die „inoffizielle deutsche meisterschaft der fußball fanclubs (im kickern!) und party“ hat seinen festen platz im kalender und – achtung: pathos – in unseren herzen. im vorfeld (oktober 2013) baten uns die havelpralinen zum interview und ich stand bereitwillig rede und antwort.
der text erschien dann bei tante facebook, soll hier aber auch (ergänzt mit links) nachzulesen sein:

Hallo Olli, würdest Du uns kurz mal bitte die Bagaasch vorstellen?
Mit Vergnügen: Havelpralinen, Bagaasch. Bagaasch, Havelpralinen.
Im Ernst: Die Bagaasch ist ein Haufen von FCK-Fans. Natürlich sind hier zahlreiche Pfälzerinnen und Pfälzer dabei. Aber wie es bei Berliner Exil-Fanclubs gute Sitte ist, ist der Geburtstort sekundär. Willkommen sind diejenigen, die den FCK im Herzen tragen. Nur wenige erinnern sich daran, aber wir haben dieses Jahr das 15-jährige Jubiläum gefeiert. Das heißt natürlich auch, dass wir jetzt Menschen in unseren Reihen haben, die nicht mehr wissen, dass manche Gründungsmitglieder mit dem Fahrrad von Berlin nach Kaiserslautern gefahren sind. Aber mit Lesungen, Kino-Abenden, Auswärtsfahrten und anderen Feierlichkeiten bringen wir die Nachzügler schon noch an den Punkt, an dem auch sie mit dem Fahrrad freiwillig nach Kaiserslautern fahren. Zum Glück lesen 98% der Betroffenen hier nicht mit.

Bei der Strecke Berlin-Kaiserslautern-Berlin bekomme ich ja schon vom Gedanken Albträume. Schafft Ihr es trotzdem regelmässig zu den Heimspielen zufahren?
Um nochmal auf die Fahrradfahrt zurückzukommen: In dieser Saison liegt kein Fußballstadion weiter entfernt von hier, als unser Fritz-Walter-Stadion. Und trotz aller Albträume: Die – im Idealfall – 13 Stunden Autobahn (!) zwischen Berlin und Kaiserslautern hin und zurück sind es doch Wert! Zumindest die Hinfahrt ist doch durch nix zu toppen. Auf dem Betze haben „wir“ jeden geschlagen und auf dem Hinweg haben wir eben genug Zeit, um uns das Szenario des Spieltags auszumalen. Die Rückfahrt kann mal etwas komplizierter ausfallen. Aber: Wenn man dann mal wieder in Berlin ist, führt in den meisten Fällen der nächste Weg wieder in Richtung Pfalz. Außerdem haben wir als Gruppe unseren festen Platz in der Westkurve.

Ihr hattet ja mal selber mal ein Kleinfeld-Turnier (den Bagaasch Cup), der bis jetzt leider nur einmal ausgetragen wurde. Ist da wieder was in Planung oder war das ein einmalige Sache?
Gut Ding will Weile haben. Von den Knochenbrüchen abgesehen, war der Tag ein großes Fest. Nicht nur für uns. Und was Feste angeht, sind FCK-Fans ja keine Kinder von Traurigkeit. Natürlich wollen wir den Bagaasch-Cup fortsetzen, aber das Drumherum muss natürlich stimmen. Da soll eine bestimme Bagaasch-Qualität einfach gewährleistet sein. Ihr kennt das ja von eurem Kicker-Turnier. Der FCK rühmt sich als Traditionsverein. Die Bagaasch ist Fan eines Traditionsvereins. Uns liegt viel an Tradition. Wir arbeiten dran.

Als Titelverteidiger & Rekordmeister werden alle Euch schlagen wollen. Beängstigend finde ich ja das sogar Euer B-Team (scheinbar) zu stark für die anderen ist. Bereitet Ihr Euch extra vor? Wird man in der Pfalz am Kickertisch geboren oder woher kommt diese Spielstärke?
Um mal eins klarzustellen: Wir schicken immer unser B-Team. Bitte zwingt uns nicht, das jetzt weiter auszuführen. Unsere Spielstärke speist sich aus Rieslingschorle, Saumagen, Fußball und Wahnsinn. Und den Rekordmeistertitel haben wir ja jetzt gerade mal erst erspielt. Bis wir uns mit den Landeshauptstädtern aus Bayern vergleichen lassen müssen, ist es sicherlich noch ein weiter Weg (für die Bayern). Wenig überraschend, waren es die Glubberer, die dieses Bild – diese Mär – in die Welt setzten.

Wir haben es ja letztens vergeblich mit Teufelsaustreibung probiert und schrecken natürlich auch nicht davor zurück den Gegner zu bestechen, abzufüllen oder den Tisch zu manipulieren. Nun mal unter uns, wie kann man Euch schlagen und wie lautet die Zielsetzung im Januar?
Es ist doch so: Wir kennen uns ja, weil wir hier in Berlin sind. Wir sitzen im selben rotweißroten Gummiboot. Und wir müssen viel mehr in Bewegung setzen, um unseren Vereinen gerecht zu werden oder auch „nur“ deren Wege zu begleiten. Wir sind in den Farben getrennt, aber bei „Siege statt Hiebe“ haben wir bislang – ob Sieg oder nicht – sehr schöne Abende verlebt. „Das ist doch am Ende das was zählt“, würde Frank Turner jetzt singen. Es gibt kein Rezept um uns zu schlagen, dafür ist unsere Gruppe einfach zu heterogen. Aber wem sage ich das?! Wenn wir wieder nicht zu schlagen sind, liegt das nicht an uns. Wenn wir dennoch geschlagen werden, machen wir es beim nächsten mal einfach besser.

Auf ein Schlusswort:

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